Im Bauwesen wird dunkler Tonschiefer zur Abdeckung von Giebeln, Dächern und Fassaden zum Schmuck und Schutz vor Witterungseinflüssen verwendet. Besonders häufig ist Schiefer bei Fachwerkhäusern anzutreffen. Im Interesse eines geordneten, für Dachdecker, Architekten, Händler und Bauherren gleichermaßen transparenten Wettbewerbs wurden die Schiefer-Gewinnungsstätten einigermaßen vergleichbaren Eigenschaften aus einer Region unter einer Bezeichnung zusammengefasst. Wie bei den bekannten Weinbergslagen wurde damit die Herkunftsbezeichnung zugleich zu einer Eigenschafts- und Qualitätsangabe. Die endgültige Festlegung der Bezeichnungen und die Zuordnung der Gruben erfolgte nach langen Verhandlungen zwischen dem Reichsdachdeckerhandwerk und der deutschen Schieferindustrie Anfang der 20er Jahre. Das Ergebnis wurde im amtlichen Teil der Zeitschrift „Das Deutsche Dachdeckerhandwerk“ vom 7. August 1932 veröffentlicht. Die Festlegungen wurden 1953 und 1967 erneut bestätigt und von den Schieferbetrieben so bis heute verwendet: Moselschiefer, Thüringer Schiefer, Hunsrücker Schiefer und Sauerländer Schiefer. Demnach darf sich lediglich der Schiefer aus den Gemarkungen Mayen, Polch, Müllenbach, Trier und Umgebung Moselschiefer nennen. Heutzutage führen nur noch die Bergwerke Katzenberg und Margareta in Mayen die Bezeichnung Moselschiefer. Der Name stammt vom historischen Transportweg dieses Schiefers über die Mosel an den Niederrhein, BeNeLux bis nach Großbritannien. Für die Gemarkungen Altlay, Bundenbach, Kirn, Gemünden, Herrstein und Umgebung gilt die Bezeichnung Hunsrücker Schiefer. Die Gewinnungsstätten in Fredeburg, Brilon, Nuttlar usw. fallen unter den Oberbegriff Schiefer aus Westfalen und Waldeck, werden jedoch auch einfach Sauerländer Schiefer genannt, obwohl, wie in anderen Regionen, innerhalb dieser Bezeichnung deutliche Eigenschaftsunterschiede bestehen können. (Hinweis) |
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Schindeln sind ein Bauprodukt, aus Holzbrettern, daher genauer auch Holzschindel und werden zur Dacheindeckung oder regional zur Außenwandverkleidung verwendet. Landschaftlich und umgangssprachlich werden ähnliche Erzeugnisse aus Schiefer, Ton, Faserzement, Bitumen, Aluminium oder Kupfer ebenfalls als Schindel bezeichnet. Gewellt heißen sie Dachziegel. Hinsichtlich der Verdeckungsweise unterscheidet man Scharschindeldächer und Legschindeldächer. Das Scharschindeldach eignet sich hauptsächlich für steil geneigte Dächer. Die Schindel werden dabei, im Allgemeinen mit dreifacher Überdeckung, auf eine Lattung aufgenagelt. Das Legschindeldach ist für flache Dachneigungen gebräuchlich. Die Schindeln werden - ebenfalls mit dreifacher Überdeckung lediglich aufgelegt. Die Befestigung erfolgt durch sogenannte Schwersteine die auf Schwerstangen aufliegen und damit die Schindel am Dach sichern. Das Legschindeldach muss alle 4 Jahre umgedeckt werden. Wobei eine noch nicht der Witterung ausgesetzte Seite der Schindel nach oben kommt. So können die Schindel viermal verwendet werden. (Hinweis) |
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Dachziegel sind flächige grobkeramische Bauelemente, die zum Eindecken von geneigten Dächern dienen. Diese wird dann Ziegeldeckung genannt. Eine Dachpfanne ist ein glatter Dachziegel (Schindel), wird aber umgangssprachlich nicht unterschieden. Dachziegel sind aus Ton gebrannte, wasserundurchlässige, flache oder gebogene Platten, die zur Eindeckung geneigter Dachflächen verwendet werden. Das Wort „Ziegel“ stammt vom lateinischen „tegula“, dem römischen Leistenziegel ab, im Gegensatz zu „later“ dem Backstein. Unterschieden wird nach:(Hinweis) Strangdachziegel werden in einem endlosen Tonstrang hergestellt.
Zur Herstellung von Pressdachziegeln gelangt das Ziegelgut in die Strangpresse und wird anschließend in gleichmäßige Blöcke geschnitten. In der Schlittenpresse oder der Revolverpresse werden die Rohlinge in ihre endgültige Form gebracht. Pressdachziegel sind rundum verfalzt wie Falzziegel, Flachdachpfanne oder Reformpfanne oder haben eine konische Formgebung wie Mönch-, Nonne- und Krempziegel. |
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